Oswald Achenbach
Blick auf den Golf von Neapel
142 x 198 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Leihgabe an das Museum Zitadelle, Jülich
Gemeinsam mit seinem Bruder Andreas avanciert Oswald Achenbach zum Mittelpunkt der Düsseldorfer Malerschule in der zweiten Jahrhunderthälfte. Eine 1863 übernommene Professur für Landschaftsmalerei gibt er 1872 wieder auf um sich in den folgenden Jahrzehnten uneingeschränkt der Vollendung seines künstlerischen Werkes zu widmen.
Zeitlebens reist Oswald Achenbach nach Italien. Dort hat er die Landschaft gefunden, die seiner Mentalität entsprochen hat und die ihn stets in ihren Bann ziehen sollte. Seine vor Ort erfahrenen Impressionen während seiner Italienreisen hält er direkt vor dem Motiv im Aquarell oder in Ölskizzen fest, die er dann im Atelier aus der Erinnerung zu großen Bildern formt. Erhalten gebliebene Skizzen machen deutlich, dass sich Achenbach weniger für Details interessiert hat, sondern sich vielmehr auf die charakteristischen Farben und Formen konzentriert sowie die Licht- und Schattenverteilungen.
Achenbachs spezifische Leistung war die Vermittlung eines völlig neuen Italienbildes in der bildenden Kunst. Der kleinteiligen und zeichnerischen Manier seiner Vorgänger setzt er satte Farben, einen breiten und zupackenden Pinselstrich sowie die „Atmosphäre“ der jeweilig vorherrschenden Stimmung entgegen.