Max Liebermann
1847 – Berlin – 1935
Blumenstauden am Gartenhäuschen 1927
50 x 70 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Leihgabe an das Landesmuseum Hannover
Die Gemälde, die Max Liebermann von seinem Haus und Garten am Wannsee geschaffen hat, gehören zu den bedeutendsten Zeugnissen des deutschen Impressionismus. Liebermann verbrachte von 1910 bis zu seinem Tod 1935 die Sommermonate auf seinem Anwesen am Wannsee, auf das er sehr stolz war. Vor allem sein Spätwerk ist bestimmt von den Motiven des Gartens. Hier lockert sich der Stil des Malers und seine Farbpalette erfährt eine grandiose Erweiterung. Das Motiv des Wannseegartens ist für Liebermann so bedeutsam geworden wie für Cezanne die Apfel-Stilleben und für Monet der Seerosenteich von Giverny. Er wird zum Labor für die Suche nach endgültigen Wahrheiten der Malerei auf die Wirklichkeit. Gleichzeitig ermöglichen die Wannseebilder einen tiefen Blick in die Seele Liebermanns, der einmal gesagt hat: “Man kann keinen Grashalm malen, wenn man ihn nicht liebt.”
Die Gartenbilder der 20er Jahre widmen sich bevorzugt kleinen Ausschnitten und stellen nicht die gesamte Tiefe der Anlage dar. In der verringerten Distanz zum Motiv rückt die Farbkraft der Motive in den Vordergrund. Dies trifft auch auf die vorliegende Darstellung der Blumenstauden am Gärtnerhäuschen zu. Die breit und dynamisch aufgetragene Farbe ist das bestimmende Element des Bildes: die Farbschichten strotzen vor Energie und Kraft und verkörpern das sommerliche Blühen der Pflanzen in Liebermanns Garten.