Max Stern
1872 – Düsseldorf – 1943
Sommertag im Hofgarten
70,5 x 60,5 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Leihgabe Privatsammlung
Der Düsseldorfer Max Stern gehört zu den wenigen deutschen Malern, die sich dem französischen Impressionismus weitgehend angenähert haben.
Urbane Bildthemen, von Menschen belebte Plätze in einem hellen und farbigen Kolorit kennzeichnen die besten Kompositionen Max Sterns und verleihen ihnen kurz nach der Jahrhundertwende ein internationales Flair. Auf zahlreichen Reisen hatte Stern die europäischen, vor allem natürlich französischen, Tendenzen der neuen Freilichtmalerei kennengelernt und in seinen Werken eigenständig und unverwechselbar verarbeitet.
Der Sommertag im Hofgarten versetzt uns an einen Ort strahlender Helligkeit. Sonnenlicht flutet über den sandigen Boden und löst sich in zahlreiche Pastelltöne auf. Im Mittelpunkt der Darstellung steht ein Kindermädchen mit zwei elegant gekleideten Kindern. Weiter hinten erstrecken sich Baumreihen mit zahlreichen Spaziergängern.
In der deutschen Malerei gibt es zu den lichtdurchfluteten Gemälden Max Sterns kaum eine Parallele. Die Vitalität des Pinselstrichs, das lichtgesättigte Kolorit und die blauen Schatten deuten die Kenntnis des französischen Impressionismus an.
In der rheinischen Kunst nach 1900 stehen diese Gemälde für den Aufbruch in einen neuen Stil, der mit Richard Bloos, Willy Lucas und Max Clarenbach weitere Anhänger und damit eine breitere Basis findet.
In seinem lesenswerten Beitrag zur Max Stern Ausstellung 1993 schreibt Werner Alberg: „Diese Gemälde vermitteln eine kultivierte Idealität und eine von Beschaulichkeit bestimmte Welt; es sind poetische Licht- und Farbsensationen einer scheinbar angehaltenen und verlorengegangenen Zeit.“ Und etwas weiter: „Über ihre ästethische Präsenz haben sie auch eine Botschaft: Max Sterns Bemühen, durch Malerei eine von Harmonie bestimmte Welt herzustellen.“