Oswald Achenbach
1827 Düsseldorf – Düsseldorf 1905
Blick in die Campagna
101 x 151 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Gemeinsam mit seinem Bruder Andreas avanciert Oswald Achenbach zum Mittelpunkt der Düsseldorfer Malerschule in der zweiten Jahrhunderthälfte. Eine 1863 übernommene Professur für Landschaftsmalerei gibt er 1872 wieder auf um sich in den folgenden Jahrzehnten uneingeschränkt der Vollendung seines künstlerischen Werkes zu widmen.
Zeitlebens reist Oswald Achenbach nach Italien. Dort hat er die Landschaft gefunden, die seiner Mentalität entsprochen hat und die ihn stets in ihren Bann ziehen sollte. Seine vor Ort erfahrenen Impressionen während seiner Italienreisen hält er direkt vor dem Motiv im Aquarell oder in Ölskizzen fest, die er dann im Atelier aus der Erinnerung zu großen Bildern formt. Erhalten gebliebene Skizzen machen deutlich, dass sich Achenbach weniger für Details interessiert hat, sondern sich vielmehr auf die charakteristischen Farben und Formen konzentriert sowie die Licht- und Schattenverteilungen.
Achenbachs spezifische Leistung war die Vermittlung eines völlig neuen Italienbildes in der bildenden Kunst. Der kleinteiligen und zeichnerischen Manier seiner Vorgänger setzt er satte Farben, einen breiten und zupackenden Pinselstrich sowie die „Atmosphäre“ der jeweilig vorherrschenden Stimmung entgegen.
In dem großformatigen Bild Blick in die Campagna können wir dies gut beobachten. Hier nimmt uns Oswald Achenbach mit auf eine Anhöhe. Von dort breitet der Maler ein prachtvolles Panorama aus, das das südländische Licht und Achenbachs lebenslange Begeisterung für Italien widerspiegeln. Er lenkt unseren Blick in die Weite der Landschaft bis an den Horizont, der sich im Himmel verliert.