Jules Cavaillès
1901 Carmaux – Épineuil 1977
Das gelbe Blatt
65 x 81 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Der französische Künstler Jules Cavaillès wurde in Carmaux geboren und begann 1922 sein Studium an der „Académie Julian“ in Paris. Nach seiner Zeit an der Académie kam er schnell in Berührung mit den Fauvisten. Seine Bewunderung galt vor allem Derain, Vlaminck, Braque und Matisse. Gleichzeitig war Cavaillès ein Anhänger der „Réalité Poétique“, nach deren Maxime er in seinen Bildern in erster Linie immer eine große Lebensfreude zum Ausdruck zu bringen versuchte.
Das gelbe Blatt zeigt ein Stilllebenarrangement, bei dem sich die Gegenstände durch ihre kräftigen Farben vom hellen Hintergrund stark abheben. Den Mittelpunkt bildet ein Zweig mit gelben Blättern. Dieser liegt auf einem blauen Tuch, wodurch der dadurch entstandene Kontrast den Zweig zusätzlich stark hervorhebt.
Einerseits die kräftigen Primärfarben als auch die durch die orange Vase und die roten Blüten in den grünen Blattwerk entstandenen Komplementärkontraste scheinen die Farben zu leuchten und bringen Klarheit in die Atmosphäre.
Die Hauptkompositionsmittel von Jules Cavaillès sind Farbe und Fläche, die jedoch nicht völlig vom Objekt gelöst werden und sich nicht, wie in der gegenstandslosen Malerei, verselbständigen. Bei seiner Malerei bleibt der Gegenstand Anlass und Gerüst der Komposition, auch wenn die klassische Perspektive weitgehend aus seinen Bildern verschwunden ist. Cavaillès gelingt es immer wieder, aus seinen Blumenstillleben regelrechte Farbsymphonien zu schaffen, die nur aus Licht und Farbe bestehen und in ihrer Leichtigkeit und Harmonie eine besondere Ausstrahlung besitzen.
Viele Werke von Cavaillès befinden sich in Privatsammlungen in Frankreich, Italien, der Schweiz und den USA sowie in renommierten internationalen Museen.