Paul von Franken
1818 Oberbachem – Düsseldorf 1884
Noahs Grab am Berg Ararat
71 x 118 cm, Öl auf Leinwand, signiert und datiert
Paul von Franken wuchs in Godesberg (heute Teil von Bonn) auf. Paul von Franken unterschrieb jedoch seine Werke später weiterhin mit dem „von“. Paul von Franken studierte 1840/41 an der Düsseldorfer Kunstakademie, ehe er im Anschluss bis 1844 nach Brüssel und Antwerpen zu Studienzwecken reiste. Bis 1849 hielt er sich in Dresden auf. Nach einem Zwischenstopp auf Rügen kehrte er nach Düsseldorf zurück. 1851 reiste er nach Paris und heiratete die Dresdner Schülerin Helene Köber, mit der er nach Lettland zog, wo sie beide als Maler arbeiteten. Zusammen reisten sie über St. Petersburg über Moskau nach Tiflis. Es folgten zahlreiche Reisen in den Kaukasus und benachbarte Regionen, wo Franken landschaftliche und ethnographische Motive sammelte. 1860 trennte sich das Ehepaar und Franken kehrte zu seinen Verwandten nach Godesberg zurück. In den Wintermonaten lebte er in Düsseldorf und schloss sich dem Künstlerverein Malkasten an. Bis zu seinem Lebensende unternahm er noch Reisen nach Paris, Luxemburg, Montmédy und Italien.
Das Werk Noahs Grab am Berg Ararat speist sich aus seinen gesammelten Motiven aus dem Kaukasus, das seit 1827 Teil des russischen Kaiserreich war. Im Hintergrund erhebt sich der majestätische Berg Ararat, an dem Noah mit seiner Arche gestrandet sein soll. Heute befindet sich der Berg in der Türkei an der Grenze zu Armenien, Aserbaidschan und dem Iran. Im Vordergrund ist das Mausoleum Noahs zu sehen, das noch den Bau aus dem 8. Jahrhundert darstellt, der später durch ein modernes Gebäude ersetzt wurde. Das Mausoleum liegt in der Talebene vom Ararat in der Stadt Nachitschewa, dessen Name laut armenischer Tradition auf Noahs ersten Wohnplatz verweist. Heute ist die Stadt Teil von der aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan. Franken legte viel Wert auf die Ausarbeitung der nomadischen Bevölkerung, die sich aus Muslimen und Christen zusammensetzten, die beide das Grab Noahs verehrten.