Adolf Maennchen
1860 Rudolstadt – 1920 Düsseldorf
Kindergeburtstag, ca. 1904
116,5 x 132 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Adolf Maennchen bringt kurz nach der Jahrhundertwende mit einem hellen, beinahe impressionistischen Malstil eine eigene Komponente in die Düsseldorfer Landschafts- und Figurenmalerei ein.Zunächst war der gebürtige Rudolstädter zwischen 1883 und 1888 Schüler bei Eugen Bracht, anschließend Lehrer an den Kunstgewerbeschulen von Halle und Danzig. 1902 kommt Maennchen nach Düsseldorf, wo er ansäßig wird und zahlreiche nationale Ausstellungen mit seinen originellen Bilderfindungen beschickt.Der Kindergeburtstag zählt zu seinen bekanntesten Hauptwerken und wurde erstmalig in der Düsseldorfer Kunstpalastausstellung von 1904 gezeigt. Helles Sonnenlicht und eine fröhliche Farbigkeit dominieren die Geburtstagsfeier im Freien, ein für die Düsseldorfer Malerei ungewöhnliches Motiv. Vergleichbare Darstellungen kennen wir eher aus der skandinavischen Freilichtmalerei, etwa von Carl Larsson.Um 1900 setzte im Rheinland erstmalig der Einfluß der französischen Impressionisten ein, ohne deren Kenntnis die lichtdurchflutete Szene in Maennchens Gemälde kaum zu erklären ist. Thematisch ist auch das Vorbild des französischen „Picknick im Freien“ als Anregung vorstellbar.Das lockere Gefüge der spielenden Kinder in ihren feiertäglichen Kleidern beweist Maennchens Geschick im kompositorischen Aufbau der einzelnen Gruppen, die in Form und Farbe zum harmonischen Gesamteindruck des Gemäldes beitragen.