Emilie Preyer
1849 – Düsseldorf – 1930
Sektglas und Trauben in erster Untermalung
15,5 x 15,5 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Emilie Preyer setzte in Düsseldorf die traditionelle Stilllebenmalerei ihres Vaters Johann Wilhelm Preyer auf einem sehr hohen maltechnischem Niveau fort. In ihren aufwendigen Kompositionen hat Emilie Preyer mit kleinen Blumenarrangements und Sekt- und Weingläsern Elemente aus den Gemälden ihres Vaters Johann Wilhelm Preyer übernommen.
Obwohl sich Emilie Früchte- und Blumenstillleben in Motivwahl und Komposition wenig von den Gemälden ihres Vaters unterscheiden, gibt es kleine, aber nicht zu übersehende Unterschiede im Werk der beiden: In den Stillleben der Tochter wirken die dargestellten Früchte durch das seitlich einfallende Licht malerisch etwas weicher, während in den Gemälden des Vaters das Volumen mehr betont wird. In dem Werk Sektglas und Trauben in erster Untermalung ist die Maltechnik von Emilie Preyer auf das Genaueste zu erkennen: Die Gegenüberstellung von dem ersten Pinselstrich bzw. der ersten Untermalung eines Objekt wie der Trauben bis zur fertig ausgeführten Präzisionsarbeit des Sektglases, in dem sich das Licht auf reizvolle Weise spiegelt, sind hier anschaulich dargestellt.
In der internationalen Bekanntheit knüpfte Emilie Preyer beinahe nahtlos an den Ruf ihres Vaters an. Das New Yorker Metropolitan Museum und die Picture Gallery in Philadelphia erwarben Stillleben der Preyer-Tochter. Da weder Deutschland noch die Malschulen der europäischen Nachbarländer über technisch vergleichbare Stilllebenmaler verfügten, fanden Gemälde Emilie Preyers auch in englischen und amerikanischen Privatsammlungen ihren Platz.