Christian Georg Schütz der Ältere
1718 Flörsheim am Main – Frankfurt am Main 1791
Rheinlandschaft, 1768
38,5 x 54,5 cm, Kupfer, signiert und datiert
Christian Georg Schütz der Ältere war der Sohn von Ackern- und Weinbauern und begann mit 13 Jahren seine Lehrzeit beim Frankfurter Fresko- und Fassadenmaler Hugo Schlegel. Nach seiner Lehrzeit ging er auf Wandschaft und arbeitete an den Fürstenhöfen Hohenzollern-Hechingen und Nassau-Saarbrücken. 1743 ließ er sich in Frankfurt am Main nieder und ehelichte ein Jahr später Anna Maria Hochecker, wodurch er Beisasse der Stadt Frankfurt wurde. Da er Katholik war blieb ihm allerdings das volle Bürgerrecht in der lutherischen Reichsstadt verwehrt. Im Frankfurt des 18. Jahrhunderts gehörte es unter Frankfurter Bürgern zum guten Ton, das eigene Haus mit Gemälden auszuschmücken. So entstand ein verhältnismäßig großer Markt für nicht all zu zahlreiche Künstler in Frankfurt. Schütz gelangte schnell zu Ruhm und Ansehen. Zunächst war er als Fassaden- und Dekorationsmaler tätig, doch spezialisierte er sich schon bald auf Landschaftsmalerei und Veduten in Öl. Er unternahm einige Studienreisen an den Rhein, in die Schweiz und 1750 an den Fürstenhöfen Braunschweig, Kassel und Mainz. Schütz’ Werke waren wiederum ein Ausgangspunkt für die Rheinromantik, die sich im 19. Jahrhundert entfaltete (Einfluss auf B.C. Koekkoek und Saftleven). Schütz stieg innerhalb der Malerzunft zum älteren Vorsteher auf und konnte schließlich aus besonderen Gnaden das Bürgerrecht 1779 erwerben.
Die Rheinlandschaft vermittelt Impressionen aus seiner Rheinreise. Von einem erhöhten Standpunkt aus fällt der Blick über einer Kuh- und Schafherde auf die weitläufige Landschaft, die der eine Stadt am Fluss zu erkennen ist. Der bewölkte Himmel überspannt die Szenerie.
Bilder von Schütz befinden sich neben privaten auch in zahlreichen öffentliche Sammlungen, wie z.B. im Goethe-Museum in Frankfurt oder im Landesmuseum in Bonn.