Alfred Stevens
1823 – Brüssel – 1906
Zwei Mädchen
19 x 24 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Der belgische Maler Alfred Stevens war zunächst Schüler von François-Joseph Navez in Brüssel, ehe er 1844 nach Paris übersiedelte und an der École des Beaux-Arts lernte. Er wurde Schüler von Camille Roqueplan und Jean-Auguste-Dominique Ingres. 1849 debütierte er in Brüssel, ehe er 1852 seine Studien bei Florent Willems fortsetzte. Ein Jahr später gewann er eine Medaille dritter Klasse im Pariser Salon. Waren sein Werke anfangs noch der Historienmalerei verpflichtet, zeigt sich in den Werken ab 1850er Jahre der Einfluss von Gustave Courbet in seiner realistischen Malerei. 1855 veränderte Stevens seinen Stil erneut und behandelte das Privatleben von Frauen, das er nach dem Vorbild von Gerard Terborch und Gabriel Metsu in Szene setzte. Ab den 1860er Jahren findet der Japonismus Anklang in seinen Werken durch exotische Details. Zusammen mit seinem Bruder gehörte Stevens zu der Pariser Künstlerboheme. Sie verkehrten mit Prinzessin Mathilde Bonaparte, Edmond und Jules de Goncourt, Charles Baudelaire, Edouard Manet, Edgar Degas, Eugène Delacroix und James Abbott McNeill Whistler. 1867 erlangte er auf der Pariser Weltausstellung die Goldmedaille, Aufträge vom belgischen König folgen. Nach 1870 beeinflusste der Impressionismus seine Malerei. In diesen Abschnitt seines Schaffens fällt auch das Werk Zwei Mädchen, das wie ein Doppelporträt aufgebaut ist.
Die Werke von Stevens finden sich neben Privatsammlungen auch in vielen öffentlichen Sammlungen in Amsterdam, Antwerpen, Baltimore, Boston, Brüssel, Chicago, Den Haag, Hamburg, Köln, London, Paris, New York und Washington.