Alfred von Wierusz-Kowalski
1849 Suwalken (Polen) – München 1915
Bauernhochzeit
94,5 x 130 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Temperamentvoll und freudig galoppieren die beiden Reiter den folgenden Wagen mit der Hochzeitsgesellschaft voran. In Rot-Weiß und mit bunten Bändern geschmückt wirken die beiden Männer auf ihren Schimmeln sehr festlich. Auf den Wagen befinden sich die Frauen mit ihren Begleitungen. Sie tragen bunten Kopfschmuck und sind vor allem in Weiß und Blau gekleidet. An dem sommerlichen Tag ist selbst die Straße durch den Wald so trocken, dass der Staub bei dem Galoppieren stark aufwirbelt. Durch den schwungvollen Pinselduktus wird die fröhliche Stimmung unterstützt.
Alfred von Wierusz-Kowalski wuchs im polnischen Kalisz auf. Seine künstlerische Ausbildung begann er an der Zeichen-Klasse in Warschau, ehe er 1871 an der Kunstakademie in Dresden studierte. Ein Jahr später siedelte er nach München über und beendete sein Studium an der Münchner Kunstakademie 1874. Nach einem Zwischenaufenthalt in Prag, blieb Wierusz-Kowalski in München und wurde 1890 zum Ehren-Professor der Kunstakademie in München ernannt. Er gewann mehrere Preise, wie 1892 die Goldmedaille der 1. Klasse auf der Internationalen Kunstausstellung in München oder 1894 die Goldmedaille auf der Internationalen Kunstausstellung in Wien. Wierusz-Kowalski malte vor allem Genreszenen aus polnischen Dörfern, Kleinstädten oder Adelssitzen, bei denen Pferdegespanne eine zentrale Rolle spielen. Seine Werke erfreuten sich sehr großer Popularität und wurde fast jährlich in den deutschen Kunstzeitschriften veröffentlicht.
Seine Werke befinden sich heute in privaten und öffentlichen Sammlungen, wie den Museen in Moskau, Warschau, Schweinfurt oder Posen.