Kunststiftung Paffrath
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Sammlung (Auswahl)


Andreas Achenbach
1815 Kassel - Düsseldorf 1910
Alt-Amsterdam, 1867
173 x 252 cm, Öl auf Leinwand, signiert

„Er ist in einem Sinne, wie es kaum jemals ein Maler war, auch Claude Lorrain und Ruysdael nicht, der Herrscher über Land und Meer ...“ (Müller von Königswinter, 1854.)
Diese Einschätzung seiner herausragenden Fähigkeiten hat sich Andreas Achenbach vor allem mit seinen Strand- und Küstenmotiven verdient. Anlandende und ausfahrende Fischer an der holländischen Küste haben ihn immer wieder fasziniert. Mensch und Natur im Spiel der Elemente entsprachen seinen darstellerischen Fähigkeiten mehr als jedes andere Motiv.
Die Seestücke sowie Strand- und Küstenbilder wurden 1835 zu seinem Spezialgebiet, das ihn weltberühmt machte. So gelangten zahlreiche Gemälde des angesehenen Künstlers in die grossen Museen sowie in hochkarätige Privatsammlungen, die im Gründerzeitboom des deutschen Kaiserreiches entstanden. Weitere Werke des international bekannten und geschätzten Landschaftsmalers der Düsseldorfer Malerschule befinden sich heute in diversen Museen Europas, unter anderem in Amsterdam, Antwerpen, Leningrad, London, Oslo, Prag, Riga, Warschau und auch in den USA.



Oswald Achenbach
Wassermühle, 1866
78 x 118 cm, Öl auf Holz, signiert
Leihgabe an das Museum Zitadelle, Jülich

Andreas Achenbach zählt neben seinem jüngeren Bruder Oswald zu den herausragenden Persönlichkeiten der europäischen Landschaftsmalerei. Zwischen seiner Aufnahme an der Düsseldorfer Kunstakademie im Alter von 12 Jahren und seinem Staatsbegräbnis 1910 entsteht ein Gesamtwerk von beispielloser Schaffenskraft, die sich in  den genialen Frühwerken der Kindheit (Ansicht der Akademie, 1831) nicht weniger äussert wie in den Spätwerken des Malers.
In der Kunstgeschichte und in der Geschichte seiner Heimatstadt ist Achenbach zu einer Zeit zur Legende geworden, als die Düsseldorfer Akademie reich an bedeutenden Künstlern gewesen ist. Trotzdem galt er als „Primus inter Pares“ (Erster unter Gleichen). So gelangten zahlreiche Gemälde des angesehenen Künstlers in die grossen Museen sowie in hochkarätige Privatsammlungen, die im Gründerzeitboom des deutschen Kaiserreiches entstanden. Bis heute dürften sich viele bedeutende Werke Andreas Achenbachs in überseeischen Sammlungen befinden.


 


Oswald Achenbach
Blick auf den Golf von Neapel
142 x 198 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Leihgabe an das Museum Zitadelle, Jülich

Gemeinsam mit seinem Bruder Andreas avanciert Oswald Achenbach zum Mittelpunkt der Düsseldorfer Malerschule in der zweiten Jahrhunderthälfte. Eine 1863 übernommene Professur für Landschaftsmalerei gibt er 1872 wieder auf um sich in den folgenden Jahrzehnten uneingeschränkt der Vollendung seines künstlerischen Werkes zu widmen.
Zeitlebens reist Oswald Achenbach nach Italien. Dort hat er die Landschaft gefunden, die seiner Mentalität entsprochen hat und die ihn stets in ihren Bann ziehen sollte. Seine vor Ort erfahrenen Impressionen während seiner Italienreisen hält er direkt vor dem Motiv im Aquarell oder in Ölskizzen fest, die er dann im Atelier aus der Erinnerung zu großen Bildern formt. Erhalten gebliebene Skizzen machen deutlich, dass sich Achenbach weniger für Details interessiert hat, sondern sich vielmehr auf die charakteristischen Farben und Formen konzentriert sowie die Licht- und Schattenverteilungen.
Achenbachs spezifische Leistung war die Vermittlung eines völlig neuen Italienbildes in der bildenden Kunst. Der kleinteiligen und zeichnerischen Manier seiner Vorgänger setzt er satte Farben, einen breiten und zupackenden Pinselstrich sowie die „Atmosphäre“ der jeweilig vorherrschenden Stimmung entgegen.



Oswald Achenbach
1827 Düsseldorf - Düsseldorf 1905
Blick in die Campagna
101 x 151 cm, Öl auf Leinwand, signiert

Gemeinsam mit seinem Bruder Andreas avanciert Oswald Achenbach zum Mittelpunkt der Düsseldorfer Malerschule in der zweiten Jahrhunderthälfte. Eine 1863 übernommene Professur für Landschaftsmalerei gibt er 1872 wieder auf um sich in den folgenden Jahrzehnten uneingeschränkt der Vollendung seines künstlerischen Werkes zu widmen.
Zeitlebens reist Oswald Achenbach nach Italien. Dort hat er die Landschaft gefunden, die seiner Mentalität entsprochen hat und die ihn stets in ihren Bann ziehen sollte. Seine vor Ort erfahrenen Impressionen während seiner Italienreisen hält er direkt vor dem Motiv im Aquarell oder in Ölskizzen fest, die er dann im Atelier aus der Erinnerung zu großen Bildern formt. Erhalten gebliebene Skizzen machen deutlich, dass sich Achenbach weniger für Details interessiert hat, sondern sich vielmehr auf die charakteristischen Farben und Formen konzentriert sowie die Licht- und Schattenverteilungen.
Achenbachs spezifische Leistung war die Vermittlung eines völlig neuen Italienbildes in der bildenden Kunst. Der kleinteiligen und zeichnerischen Manier seiner Vorgänger setzt er satte Farben, einen breiten und zupackenden Pinselstrich sowie die „Atmosphäre“ der jeweilig vorherrschenden Stimmung entgegen.
In dem großformatigen Bild Blick in die Campagna können wir dies gut beobachten. Hier nimmt uns Oswald Achenbach mit auf eine Anhöhe. Von dort breitet der Maler ein prachtvolles Panorama aus, das das südländische Licht und Achenbachs lebenslange Begeisterung für Italien widerspiegeln. Er lenkt unseren Blick in die Weite der Landschaft bis an den Horizont, der sich im Himmel verliert.



Oswald Achenbach
1827 - Düsseldorf - 1905
Nemisee mit Albano, 1871
109 x 138,5 cm, Öl auf Leinwand, signiert und datiert

Oswald Achenbach gehört, neben seinem älteren Bruder Andreas, zu den bekanntesten europäischen Landschaftsmalern im 19. Jahrhundert. Beide wurden zu Lebzeiten gerne als „geniales Bruderpaar“ bezeichnet. Aufgewachsen sind sie in Düsseldorf, wo der junge Oswald bereits mit 12 Jahren die Akademie besucht und sein außergewöhnliches Talent zu entfalten beginnt. 1845 reist er erstmals nach Italien und spezialisiert sich auf italienische Motive. In den folgenden Jahren hält er sich gemeinsam mit seinem Schwager Albert Flamm in Oberitalien und Rom auf, später auch am Golf von Neapel. In Italien findet er in den belebten Stränden und auf den bunten Märkten die Motive, die prägend für sein Gesamtwerk sind.
Während in den Italienansichten aus dem Frühwerk noch das zeichnerische Element vorherrscht, löst Oswald Achenbach sich im Laufe der Jahrzehnte vom Gegenstand und kommt zu immer freierer malerischer Gestaltung. Mit flotten Pinselstrichen deutet der Maler lediglich an, statt akribisch festzulegen und erzeugt so den Eindruck der atmosphärischen Impression, die sich im südlichen Sonnenlicht nicht aus Einzelheiten zusammensetzt, sondern aus Farbwerten und Beleuchtung.
In diesem Prozess ist auch Nemisee mit Albano entstanden, zunächst als Plein-Air-Skizze festgehalten und anschließend großformatig in Öl ausgeführt. Im Vordergrund wird durch die Ernteleserin auf dem Esel das einfache, ruhige Leben gezeigt, hinter ihr erstreckt sich der Nemisee und der Monte Cavo, der den kleinen Vulkansee von dem Albanosee trennt. Besonders faszinierend sind die vielen Details, die Achenbachs Bilder immer wieder herausstechen lassen und den Betrachter in die italienische Landschaft eintauchen lassen.



Paul Baum
1859 Meissen - San Gimignano 1932
Weimar im Schnee, 1884
23,5 x 34,9 cm, Öl auf Pappe auf Holz, signiert und datiert

So ausschließlich wie kaum ein anderer europäischer Künstler widmete sich der aus Meissen stammende Paul Baum zeitlebens der Landschaftsmalerei. Nach seinen Studienjahren in Dresden wechselte er 1878 an die Weimarer Akademie, wo ihm sein Lehrer Theodor Hagen die Freilichtmalerei der Schule von Barbizon vermittelte. In Weimar entwickelte Baum die Liebe zur zarten genauen Zeichnung, vor allem der unbelaubten Bäume.
"Weimar im Schnee" basiert auf einer Farbstudie mit fast gleichem Motiv. Ein Frau und ein Junge stapfen durch eine Schneelandschaft am Lottenbach vor dem Stadtrand von Weimar. Nur in Weimar malte Baum einige winterliche Bilder, während im weiteren Verlauf seiner künstlerischen Laufbahn Wintermotive nur noch gelegentlich vorkommen. Bezeichnend für Baums „realistische“ Landschaftsauffassung ist die aufgewühlte Vordergrundszone, die pastos mit Pinsel und Spachtel aufgetragen wurde und ohne klare Gegenstandsscheidung angelegt ist.



Gustav Adolf Boenisch
1802 Soppau - 1887 Breslau
Ansicht von Helsingborg, 1833
73 x 92 cm , Öl auf Leinwand, monogrammiert

Gustav Adolf Boenisch war ein schlesischer Landschaftsmaler, der von 1819-23 sein Studium an der Königlichen Bauschule in Breslau absolvierte und später nach Berlin wechselte. 1825 machte er Bekanntschaft mit Caspar David Friedrich und Johann Christian Clausen Dahl in Dresden. Seit 1826 war er Schüler der Berliner Akademie bei Karl Wilhelm Wach und beteiligte sich an den Berliner Akademie-Ausstellungen. Er unternahm mehrere Studienreisen, unter anderem durch Schweden und Norwegen.
Die Bilder, die auf seiner Skandinavienreise und in Folge entstanden, begründeten seinen frühen Ruhm. In diese Reihe gehört auch "Ansicht von Helsingborg". Von einer Erhöhung schauen wir auf die Stadt Helsingborg in Schweden, die an an der Meerenge zwischen Schweden und der dänischen Insel Seeland liegt. Umrahmt von einem Baum zur Linken und zur Rechten von dem Burgturm Kärnan, der als einziger Rest der mittelalterliche Festigungsanlage über geblieben ist, fällt der Blick auf die Stadt und das angrenzende Meer. In der Mitte überragt ehrwürdig die Marienkirche aus dem 12. Jahrhundert die Stadt. Der Hafen und die entfernte Insel Seeland mit der Stadt Helingør erstrecken sich imm Hintergrund. Boenisch überlässt dem leicht bewölkten Himmel die Hälfte des Bildes und lockert somit die Atmosphäre auf. Das sanfte Licht taucht die Landschaft in eine fröhliche und heitere Stimmung, die vom regen Handel auf dem Meer beflügelt wird.
Boenischs Werke befinden sich neben privaten Sammlungen auch in in der Alten Nationalgalerie in Berlin und der Stiftung Pommern in Kiel.



Christian Ludwig Bokelmann 1844 St. Jürgen (Lilienthal) - 1894 Berlin Im Leihhaus, 1876
103 x 151 cm, Öl auf Leinwand, signiert und datiert

Christian Ludwig Bokelmann war der erste Düsseldorfer Künstler, in dessen Werk das gewandelte Leben der Großstädte nach der Reichsgründung 1871 ein Echo gefunden hat.
Ein dreijähriges Studium an der Düsseldorfer Akademie 1868-1871 und zwei weitere Jahre als Privatschüler Wilhelm Sohns reichten dem spätberufenen Maler für den Sprung in die Selbständigkeit eines eigenen Ateliers. Bokelmann distanziert sich in seinen großformatigen Gemälden vom erfolgreichen und beliebten Bauerngenre Ludwig Knaus und Benjamin Vautiers und entdeckt neue Themen für die Malerei.
Ein Wahlkampf, die Volksbank kurz vor dem Krach, eine Verhaftung oder das Kasino von Monte Carlo als Bildthemen geben ihm Gelegenheit, eine Vielzahl von Figuren zu nicht gerade alltäglichen Anläßen zu versammeln.
Am Anfang dieser Reihe steht unser Leihhaus, dass Bokelmann 1876 erstmalig in Berlin ausstellt und das später vom Stuttgarter Museum erworben wird. Städtische Leihhäuser hatten im wirtschaftlichen Auf und Ab der Gründerzeit Hochkonjunktur und versammelten offensichtlich Angehörige aller gesellschaftlichen Schichten, die aus unterschiedlichsten Gründen in diese Notsituation geraten waren. Als Betrachter führt uns der Maler mitten in den Kreis der Betroffenen, deren Gesichter und Haltungen Schicksale verraten. Von den Zeitgenossen wurde Bokelmanns Stil als ein neuartiger Realismus begriffen, der bekannteste Kunstkritiker der Epoche vermerkt die "erschütternde Wahrheit" in seinen Bildern. (F.Pecht 1886)



Lovis Corinth
Waldinneres bei Bernried 1892
94 x 110 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Wvz. Nr. 96
Leihgabe an das Landesmuseum Hannover

Als Gründungsmitglied der Münchener Sezession und Vorstandsmitglied, später Präsident der Berliner Sezession, trug Lovis Corinth wesentlich zu der Entwicklung der Moderne in Deutschland bei.Corinth begann seine künstlerische Karriere an der Kunstakademie von Königsberg und studierte bei Otto Günther. Hier begann er die Freilichtmalerei zu erlernen, während er sich in seiner folgenden Münchner Studienzeit an der naturalistischen Malerei des Leibl-Kreises orientierte. Von 1883 bis 1884 reiste Corinth nach Italien, Antwerpen und schließlich nach Paris, wo er sein Studium an der Académie Julian fortführte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin siedelt er 1891 nach München über, wo er bis 1899 wohnen blieb.In diese Zeit fällt  das Werk "Waldinneres bei Bernried" - ein Ort am Starnberger See. In impressionistischer Manier setzt Corinth die dunklen braunen und grünen Pinselstriche auf die Leinwand und schafft durch gezielte helle, farbige Striche die sommerliche Atmosphäre innerhalb eines Waldes, durch das die Lichtstrahlen vereinzelt dringen.



Johann Peter Hasenclever
Der erste Schultag
88 x 112 cm, Öl auf Leinwand, signiert

1852 ist Johann Peter Hasenclever auf dem Höhepunkt und tragischerweise auch schon am Ende seiner glänzenden Malerkarriere angekommen.  Auf einem ”Selbstportät” von 1851 sehen wir ihn in der Feierstimmung des Malers, der alles erreicht hat. Seine Gemälde fanden Eingang in die bedeutendsten Museen und Privatsammlungen (Ludwig I, Ravene´, Wagener, Boeker etc.)  der Welt , internationale Akademien haben ihn ausgezeichnet und auch die nationale Presse widmete ihm ausführliche Rezensionen.
”Der erste Schultag” ist nicht nur ein Hauptwerk, sondern fasst das bisherige Schaffen des Malers im Sinne einer Bilanz zusammen. Als ”Kinderfreund und Bürgerschreck” hat Knut Soine´ - Hasenclevers Biograph - den Maler zutreffend bezeichnet und welches Gemälde kann das besser verdeutlichen als ”Der erste Schultag” ? Es gehörte neben ”Weinproben” und ”Jobsiaden” zu den größten Erfolgen Hasenclevers und wurde 1853 im New Yorker Kristall-Palast der amerikanischen Öffentlichkeit gezeigt. Komposition, Lichtführung und die Charakterisierung der Figuren sind mit einer Bravour gemeistert, die an die holländischen Maler des Goldenen Zeitalters erinnert.



Ludwig Knaus
Bildnis einer jungen Frau, 1859
46 x 39 cm (oval), Öl auf Leinwand, signiert

Der gebürtige Wiesbadener Ludwig Knaus nahm 1846 bei Carl Ferdinand Sohn sein Studium an der Düsseldorfer Akademie auf, die er bereits 1848 wegen Auseinandersetzungen mit dem Direktor W.v.Schadow wieder verließ. 1852 reiste der Maler erstmalig nach Paris, wo er sich abgesehen von mehreren Studienreisen bis 1860 immer wieder aufhielt. 1853 stand er in engerem Kontakt zu Anselm Feuerbach und Franz Xaver Winterhalter, im gleichen Jahr ist seine Anwesenheit vom 8. April bis 16. Mai in Barbizon nachgewiesen. Im September 1854 besuchte er Marlotte im Wald von Fontainebleau. Der Einfluß der französischen Freilichtmalerei wird spätestens im folgenden Jahr sichtbar, als Knaus mit dem "Spaziergang im Tuileriengarten" im Pariser Salon vertreten ist. Im August 1857 hielt er sich abermals in Fontainebleau auf.  Zwei Jahre später entstand das Bildnis einer jungen Frau.
Neben den offiziellen Salongemälden haben sich aus den Jahren des Frankreichaufenthaltes zahlreiche Ölstudien erhalten, beispielsweise eine "Kiesgrube bei Barbizon" oder eine "Heidelandschaft bei Fontainebleau". 1860 kehrte Knaus vorübergehend in seine Geburtsstadt Wiesbaden zurück, von wo aus er 1867 nach Düsseldorf übersiedelte. In Düsseldorf und seit 1874 in Berlin entstanden dann die Genregemälde, mit denen Knaus zum gefeierten Künstler des Großbürgertums aufstieg. Seine Werke wurden über den deutschen, französischen und amerikanischen Kunsthandel über mehrere Kontinente verstreut und brachten ihm zahllose Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften an europäischen Kunstakademien ein.




Franz Krüger
Oberlandstallmeister von Biehl, 1829
55 x 50 cm, Öl auf Leinwand, signiert

Franz Krüger wurde vor allem durch seine lebensnahen Porträts und Pferdebilder bekannt. Bei der gehobenen Gesellschaft war er so beliebt, dass er zum gefragtesten Porträtieren Berlins wurde.
Krüger studierte von 1812-1813 an der Berliner Akademie der Künste und bildete sich dann autodidaktisch an der Natur und in den königlichen Marställen weiter. Ab 1818 stellte zum ersten Mal seine Militär- und Jagdbilder aus. Er porträtiert die königliche Familie und den Adel. 1825 wurde er zum Professor ernannt. Ab 1836 reiste er nach Russland, Paris  oder an andere Höfe wie Hannover und Dessau.



Max Liebermann
Blumenstauden am Gartenhäuschen 1927
50 x 70 cm, Öl auf Leinwand, signiert
Leihgabe an das Landesmuseum Hannover

Die Gemälde, die Max Liebermann von seinem Haus und Garten am Wannsee geschaffen hat, gehören zu den bedeutendsten Zeugnissen des deutschen Impressionismus.  Liebermann verbrachte von 1910 bis zu seinem Tod 1935 die Sommermonate auf seinem Anwesen am Wannsee, auf das er sehr stolz war. Vor allem sein Spätwerk ist bestimmt von den Motiven des Gartens. Hier lockert sich der Stil des Malers und seine Farbpalette erfährt eine grandiose Erweiterung.  Das Motiv des Wannseegartens ist für Liebermann so bedeutsam geworden wie für Cezanne die Apfel-Stilleben und für Monet der Seerosenteich von Giverny. Er wird zum Labor für die Suche nach endgültigen Wahrheiten der Malerei auf die Wirklichkeit. Gleichzeitig ermöglichen die Wannseebilder  einen tiefen Blick in die Seele Liebermanns, der einmal gesagt hat: “Man kann keinen Grashalm malen, wenn man ihn nicht liebt.”
Die Gartenbilder der 20er Jahre widmen sich bevorzugt kleinen Ausschnitten und stellen nicht die gesamte Tiefe der Anlage dar. In der verringerten Distanz zum Motiv rückt die Farbkraft der Motive in den Vordergrund. Dies trifft auch auf die vorliegende Darstellung der Blumenstauden am Gärtnerhäuschen zu. Die breit und dynamisch aufgetragene Farbe ist das bestimmende Element des Bildes: die Farbschichten strotzen vor Energie und Kraft und verkörpern das sommerliche Blühen der Pflanzen in Liebermanns Garten.



Adolf Maennchen
1860 Rudolstadt - 1920 Düsseldorf
Kindergeburtstag, ca. 1904
116,5 x 132 cm, Öl auf Leinwand, signiert

Adolf Maennchen bringt kurz nach der Jahrhundertwende mit einem hellen, beinahe impressionistischen Malstil eine eigene Komponente in die Düsseldorfer Landschafts- und Figurenmalerei ein.
Zunächst war der gebürtige Rudolstädter zwischen 1883 und 1888 Schüler bei Eugen Bracht, anschließend Lehrer an den Kunstgewerbeschulen von Halle und Danzig. 1902 kommt Maennchen nach Düsseldorf, wo er ansäßig wird und zahlreiche nationale Ausstellungen mit seinen originellen Bilderfindungen beschickt.
Der Kindergeburtstag  zählt zu seinen bekanntesten Hauptwerken und wurde erstmalig in der Düsseldorfer Kunstpalastausstellung von 1904 gezeigt. Helles Sonnenlicht und eine fröhliche Farbigkeit dominieren die Geburtstagsfeier im Freien, ein für die Düsseldorfer Malerei ungewöhnliches Motiv. Vergleichbare Darstellungen kennen wir eher aus der skandinavischen Freilichtmalerei, etwa von Carl Larsson.
Um 1900 setzte im Rheinland erstmalig der Einfluß der französischen Impressionisten ein, ohne deren Kenntnis die lichtdurchflutete Szene in Maennchens Gemälde kaum zu erklären ist. Thematisch ist auch das Vorbild des französischen "Picknick im Freien" als Anregung vorstellbar.
Das lockere Gefüge der spielenden Kinder in ihren feiertäglichen Kleidern beweist Maennchens Geschick im kompositorischen Aufbau der einzelnen Gruppen, die in Form und Farbe zum harmonischen Gesamteindruck des Gemäldes beitragen.



Peder Mönsted
1859 Grenaa - Fredensborg 1941
In der Waldlichtung, 1893
148 x 111 cm, Öl auf Leinwand, signiert und datiert

Peder Mönsted zählt bis heute zu den bekanntesten, begehrtesten und kostspieligsten dänischen Landschaftsmalern um 1900. Seine künstlerische Ausbildung beginnt er auf der Kunstschule in Aarhus, gefolgt von einem Studium an der Kopenhagener Akademie von 1875-79. In den folgenden Jahren reist Mönsted fast ununterbrochen: In Italien besucht er unter anderem Capri, Venedig, den Gardasee und Ravello. In Frankreich besichtigt er Paris sowie Monte Carlo in Monaco. In der Schweiz hält er sich mehrfach im Winter im Engadin auf. 1889 reist er nach Algerien, drei Jahre später auf Einladung des griechischen Königs nach Griechenland und später nach Ägypten. Gemalt hat er hauptsächlich Landschaften. Berühmt geworden ist er durch die fast fotorealistischen Darstellungen von Wäldern, Waldlichtungen und Waldbächen seiner skandinavischen Heimat.
In der Waldlichtung beschreibt das künstlerische Können Mönsteds in eindrucksvoller Weise. Besonders beeindruckend wirkt die im Vordergrund zu sehende Buche, die durch ihre naturalistische Darstellung geradezu einen haptischen Eindruck evoziert.
Mönsteds Werke werden international gehandelt und befinden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen.
In der Waldlichtung ist im Werkverzeichnis (Paffrath 2013) unter der Nr. 1893_41 aufgeführt.



Gustav Schönleber
1851 Bietigheim - Karlsruhe 1917
Ebbe im Hafen von Antwerpen, 1883
130 x 100 cm, Öl auf Leinwand, signiert und datiert

Gustav Schönlebers Künstlerkarriere begann 1870 in der Privatschule Adolf Liers in München. Rückblickend bezeichnet Friedrich Pecht in seiner “Geschichte der Münchner Kunst im 19. Jahrhundert”(1888) Schönleber als das reichste und glänzendste Talent der Lier-Schule”.
Im Jahre 1878 bereist Schönleber Paris und London, wo ihn besonders die
Landschaftsvisionen Constables und Turners begeistern. 1880 erhält er im Alter von 29 Jahren eine Professur für Landschaftsmalerei an der Akademie in Karlsruhe, wo vor ihm die Düsseldorfer Gude und Schirmer tätig waren.
Schönlebers Einfluss auf die süddeutsche Landschaftsmalerei ist in der Folgezeit vergleichbar mit Oswald Achenbachs Stellung in Düsseldorf.
Werke von Schönleber befinden sich in deutschen und internationalen Privatsammlungen und in zahlreichen Museen.
Zuletzt hat die Kunsthalle in Karlsruhe eine „Regatta in Venedig“ von Gustav Schönleber erworben.





Christian Sell
Preußische Infanterie 1870/71, 1881
20,5 x 26,5 cm, Öl auf Holz, signiert

Christian Sell ist neben Emil Hünten und Wilhelm Camphausen der bedeutendste Vertreter der Düsseldorfer Historienmalerei mit Schwerpunkt auf Soldaten- und Schlachtenszenen, die im neugegründeten Deutschen Reich naturgemäß auf große Nachfrage stießen.
Zwischen 1851-56 hatte Sell auf der Düsseldorfer Kunstakademie bei Hildebrandt und Schadow studiert, wo die Voraussetzungen für seine später oft bewunderte Maltechnik geschaffen wurden. Sells Gesamtwerk gliedert sich in zwei Abschnitte: Vor dem Deutschfranzösischen Krieg 1870/71 malte er folkloristische und geschichtliche Themen, häufig Landsknechtsszenen aus der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. Nach der Reichsgründung 1871 widmete er sich ganz dem Jahrhundertereignis des deutschen Sieges über Frankreich, der nicht nur in der Geschichtsschreibung grundlegend aufgearbeitet wurde, sondern natürlich auch in der bildenden Kunst ein entsprechendes Echo fand. Christian Sell war ein äußerst exakter Beobachter. Die Zuverläßigkeit und Glaubwürdigkeit seiner Darstellungen hatten dokumentarischen Charakter, da er als Augenzeuge an einigen wichtigen Orten des Deutschfranzösischen Krieges persönlich zugegen war. Am Motiv der Preußische Infanterie 1870/71 wird ihn weniger der Zusammenhang mit einer Kampfhandlung interessiert haben als die malerischen Uniformen der Soldaten.  Rot, Blau und Gold gehen eine gezielt eingesetzte Farbharmonie ein, die sich aus dem tristen Grau des Bodens und dem Grün der kargen Vegetation angenehm abhebt. Zwischen 1870-83 befindet sich Christian Sell mit immer kleiner werdenden Formaten auf dem Höhepunkt seiner Künstlerkarriere, die nach seinem Tod von seinem Sohn Christian Sell d.Jüngere (1854-1925) mit gleichen Motiven in deutlich geringerer Qualität fortgeführt wird.



Carl Friedrich Rudolph Sohn
1845 – Düsseldorf – 1908
Eine Frage, 1881
64 x 84 cm, Öl auf Leinwand, signiert und datiert

Carl Rudolph Sohn studierte zunächst Ingenieurwesen in Karlsruhe, bevor er sich entschloß, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und Maler zu werden. Nach einer kurzen Zeit an der Karlsruher Kunstakademie kehrte er nach Düsseldorf zurück und studierte von 1867 bis 1870 an der hiesigen Kunstakademie.
Sohn widmete sich der Bildnismalerei, verlegte aber seinen Schwerpunkt schließlich in das Genrefach. Vom Düsseldorfer Publikum wurde er besonders wegen seiner Interieurszenen, die er in brillanter, altmeisterlicher Manier ausführte, geschätzt. Mit seinen Bildnissen errang der Maler auch noch über die Stadtgrenzen Düsseldorfs hinaus Ruhm: Er erhielt Aufträge aus dem Großbürgertum, dem Adel und auch aus dem Ausland. Berühmt sind seine Porträts der englischen Königin Victoria und ihres Butlers mit Hund geworden.
Mit dem Gemälde Eine Frage führt uns der Maler geradewegs zurück in das goldene Zeitalter der holländischen Malerei. Aber nicht nur die Malerei, sondern auch die Einrichtung der Stube und die Kleidung der Figuren erinnert an die Zeiten Vermeers, Rembrandts und Steens. Das hier vorliegende Gemälde ist im Lexikon der Düsseldorfer Malerschule abgebildet.
Gemälde von Carl Rudolph Sohn sind unter anderem im Stadtmuseum Bonn, im Düsseldorfer Museum Kunst Palast und im Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal zu bewundern.



Eduard Steinbrück
1802 Magdeburg - Landeck 1882
Marie unter den Elfen
65 x 125 cm, Öl auf Leinwand

Eduard Steinbrück ließ sich auf Wunsch des Vaters zunächst als Kaufmann in Bremen ausbilden, ehe er 1822 in das Berliner Atelier von Wilhelm Wach eintrat und seiner eigentlichen Berufung als Maler nachging. 1829 wechselte er an die Düsseldorfer Malerschule unter der Leitung von Wilhelm Schadow. Im selben Jahr reiste er weiter nach Rom, wo er sich für ein Jahr unter den Deutschrömern aufhielt. Er kehrte nach Berlin zurück bis er schließlich von 1833 bis 1844 an der Düsseldorfer Malerschule bei Schadow Unterricht nahm. Steinbrück erwarb sich den Ruf eines Meisters der romantischen Idylle, der Darstellung von mythischen Mädchen- und Frauengestalten sowie des Märchen- und Kinderbildes. 1846 kehrte er wegen seiner erkrankten Frau nach Berlin zurück, wo er mit Aufträgen des preußischen Königshauses beauftragt wurde. 1854 wurde er zum Professor der Preußischen Akademie der Künste ernannt. Von 1853 bis 1859 erschuf Steinbrück vor allem für den US-amerikanischen Kunsthandel Genrestücke aus. Zum Lebensende hin zog er in das niederschlesische Landseck, wo er 1882 im Alter von 79 Jahren verstarb.
Steinbrück wird zu den spätnazarenischen Zweig der Düsseldorfer Malerschule gezählt, der durch seine sentimental-romantische Feinmalerei literarische Themen behandelte.
Seine Werke sind in vielen deutschen Museen, wie der Nationalgalerie Berlin oder der Pinakothek in München, zu bewundern. Aber auch in den USA befinden sich viele Werke in privaten Sammlungen.



Wouterus Verschuur
Pferdemarkt
74 x 113, Öl auf Leinwand, signiert

Wouterus Verschuur erhielt seine künstlerische Ausbildung unter den niederländischen Malern Pieter Gerardus van Os und Cornelis Steffelaar. Sein motivischer Schwerpunkt blieben auch nach seiner Ausbildung Landschaftsszenen und Tierporträts. Seit seiner Zeit an der Royal Academy in Amsterdam wurden seine Werke ab 1833 national sowie international ausgestellt und mit Auszeichnungen prämiert. Zum Höhepunkt seines Ruhms, erwarb Napoleon III. eines seiner Werke auf der 'Exposition Universelle' 1855 in Paris. Verschuur arbeitete zeitweise auch mit dem ebenfalls gefeierten Cornelius Springer zusammen. Werke von Verschuur werden international gehandelt und befinden sich in Privatsammlungen und Museen auf der ganzen Welt, wie z.B. der Münchner Pinakothek oder dem Stedelijk Museum in Amsterdam.



Ludwig von Loefftz
Bei der Trödlerin, 1872
98 x 77 cm, Öl auf Leinwand, signiert

Nach anfänglicher Ausbildung in Darmstadt und Nürnberg ging Ludwig von Loefftz 1870 nach München und wurde an der dortigen Akademie Schüler von Wilhelm von Diez. Bereits 1874 erhielt er einen Lehrauftrag an der Akademie. 1879 wurde er Professor und von 1891 bis 1899 Direktor. Löfftz begründete – wie auch sein maßgeblicher Lehrer Wilhelm von Diez – eine bedeutende Schule, die den Stilrichtungen des Impressionismus und der „Münchner Sezession“ nahe stand. Zu seinen wichtigsten Schülern zählte Lovis Corinth. Neben Landschafts- und Interieurbildern beschäftigte sich Löfftz auch mit dem Historienmalerei.
Bei der Trödlerin ist ein Genrebild: Ein gut gekleideter junger Mann zeigt in schwungvoller und begeisterter Geste einem Jungen ein Mappenwerk, dessen einzelne Blätter er vermutlich zum Verkauf vorführt. Die ebenfalls auf die Blätter schauende Trödlerin scheint sich weniger für das Angebot des Mannes zu interessieren. Im Gegensatz zu dem Jungen, der sichtlich beeindruckt von dem Angebot ist, schaut die ältere Frau an den ausgebreiteten Blättern vorbei. Scheinbar gedankenverloren sinnt sie vor sich hin. Neben ihr lehnt eine Laute, ein paar Bücher liegen auf der Sitzbank vor der wiederum eine Holztruhe und einige bereits getragene Schuhpaare stehen. Trotz der hier vorherrschenden tonigen Malweise ist das Bild von einem feinfühligen Kollorit bestimmt. Obwohl die Buntwerte der Farben nur dezent zum Vorschein kommen, wirken sie als feinabgestufte Valeurs. Genau in diese feinfühlige Farbgebung liegt die Meisterschaft der Werke von Loefftz.    
Seine Gemälde wurden unter anderem für die „Neue Pinakothek“ in München, das „Hessische Landesmuseum“ in Darmstadt und das „Städelsche Kunstinstitut“ in Frankfurt erworben.